Dienstag, 20. März 2007

Eisbär Knut

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit distanzieren wir uns öffentlich von den Äußerungen diverser einzelner sg. "Tierschützer " zur empfohlenen Tötung des Eisbärenbabys KNUT. U. E. ist die Bezeichnung "Tierschützer" weder ein Prädikat, noch ein Beruf.
Wie in den Medien, in den Nachrichten des ZDF berichtet wurde, hätten "die Tierschützer" eine Tötung empfohlen.
Wir bitten um Verständnis, aber nach unserer Meinung ist die Titulierung "die Tierschützer" eine Pauschalisierung, die seriöse und differenziert berichtetende Medien nicht verwenden. Wir und vorwiegend alle Tierfreunde stehen für das Leben, die Erhaltung von Leben und nicht für das Töten.
Sehr geehrte Damen und Herren der Presse, der Medien, wir möchten Sie fragen, ob Sie wissen, wie schwer es ist, einen friedlichen Kampf, eine Gegenwehr gegen alle diese Grausamkeiten gegenüber lebenden Wesen, ob Mensch und Tier in einer Gesellschaft zu führen, die sich nur und ausschließlich dem Profit verpflichtet fühlt, die einen "Schaukampf" gegen Gewalt öffentlich scheinartikuliert und es an Echtheit dabeie vermissen läßt? Jugendliche merken das übrigens.
Es ist ein Don Quichotte-Gefühl, täglich, wenn man sich mit schmalsten Mitteln gegen Grausamkeiten, gegen Gewalt einsetzt. Es ist kurzsichtig zu meinen, das sei "nur für die Tiere". Gewalt ist ein Phänomen in unserer Gesellschaft und es trifft u. U. jeden, ob strukturelle Gewalt oder die brutale Gewalttätigkeit.
Grundsätzlich lehnen wir Gewalt ab, denn wir sind Teil dieser Gesellschaft und wollen eine friedliche Welt.
Das gilt generell. Wir setzen uns ein, ehrenamtlich, in der Freizeit und unentgeltlich, um gegen die Gewalt allgemein und in Besonderem gegen wehrlose Geschöpfe, für Tiere und die Schwachen, Wehrlosen einzutreten.
Das erfordert Mut und Zivilcourage und Frustrationstoleranz.
Es bedeutet aber auch, dass wir uns ebenso gegen die Gewalt im Hinblick auf Kinder oder Frauen, gegen Schwache wenden. Gewaltfreiheit ist ein Prinzip, das zum Überleben dieser demokratischen Gesellschaft und zum sozialen Zusammensein unabdingbar ist.
Deshalb wäre es u. E. absolut notwendig in der Berichterstattung zu differenzieren. Ein Tötungsakt ohne einen berechtigten Grund wie ein unerträgliches Leiden an einem Tier wäre reine Willkür. Deshalb plädieren wir nach Gesetz und Rechtsprechung, sowie nach ureigenster Überzeugung für ein Weiterleben des kleinen Eisbärs KNUT, d. h. es ist überhaupt keine andere Frage nötig.
Zudem kann es wohl nicht sein, es ist geradezu zynisch, ausgerechnet Zoos, die oftmals keine Hemmungen haben, z. B. etwas ältere Tiere (Jungtiere bringen Kunden!) aus angeblichen Platzgründen zu eliminieren, dass diese Zoos als Saulus- zu- Paulus-Tierschutzorganisationen auf wundersame Weise dargestellt werden...
Vor kurzem war der 20. Todestag von Professor Bernhard Gzimek. Ein Zoodirektor, der einen Naturpark, die Serengeti geschaffen hat, um Arten zu schützen. Er ist immer noch eine von uns eine hochverehrte Persönlichkeit. Leider sind unter den heutigen Zoodirektoren keine Nachahmer zu finden.
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Fazit: Wir bitten Sie den Schaden zu bedenken, wenn Sie alle Tierschützer in "einen Topf" mit einigen selbstherrlichen Einzelverbalauguren werfen. Die wertvolle Sache schadet und die Medien haben u. E. eine große Verantwortung, denken wir. Im Zeichen des Klimawandels, des Aussterbens der Tierarten ist u. E. kein Platz für mediale "Leichtigkeiten". Tierschutz wie Naturschutz, überhaupt der Schutz der Lebensgrundlagen ist unverzichtbare Basisarbeit für eine ethische Erziehung und Grundeinstellung von Werten.
Deshalb bitten wir Sie darum, öffentlich zu machen, dass die Äußerungen einiger " Versprengter" NICHT der Standardeinstellung der Tierfreunde, der oft verhöhnten "Tierschützer" entspricht!
Ansonsten: Wir ertragen diese permanenten Verhöhnungen gelassen, denn hier stehen wir und "können nicht anders". Luther würde sich vielleicht über die Standfestigkeit freuen...
Mit freundlichen Grüßen
Tierschutz-Notruf e. V.
Am Knick 8
24119 Kronshagen
0431-5458411
Bundesweite Kooperation mit 50 Partnervereinen und der einheitlichen Notrufnummer für Tiere im ganzen Bundesgebiet:
0700-58585810 (12 C/min)

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Dem schließen wir uns an - und heute früh kam die erlösende Nachricht: Eisbär Knut darf leben!

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