Donnerstag, 26. April 2007

China räumt Lieferungen von vergifteten Proteinkonzentraten ein

Peking (aho/lme) - Zum ersten Mal hat jetzt auch das Chinesische Außenministerium bestätigt, dass Lieferungen von Weizengluten und Reisproteinkonzentrat [1] zweier chinesischer Firmen an US-Tiernahrungshersteller mit der giftigen Industriechemikalie Melamin [2] kontaminiert waren. In den vergangenen Wochen war in
den USA, Kanada und Südafrika [3] eine Vielzahl von Hunden an vergiftetem Hundefutter verendet oder schwer erkrankt. Nach Recherchen der FDA (Food and Drug Administration) hatten die Firmen die eingehenden Kontrollen durch den US-Zoll durch eine einfache Änderung der Deklaration vermieden. Die Ware wurde als Chemikalie importiert und nicht als "Komponente für Lebens - oder Futtermittel".

Ein Berater der Chinesischen Regierung erklärte, dass man enorme Schwierigkeiten habe, die riesenhafte, komplexe Lebens - und Futtermittelindustrie und Landwirtschaft Chinas auch nur annähernd zu überwachen. In China seien Massenvergiftungen nicht unüblich.

Links
[1] http://ticker-grosstiere.animal-health-online.de/20070425-00000/
[2] http://ticker-kleintiere.animal-health-online.de/20070420-00003/
[3] http://ticker-kleintiere.animal-health-online.de/20070421-00000/

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Kleintierpraxis: Mischlingshunde sind nicht gesünder als Rassehunde

Hannover (aho) - Mischlingshunde werden oft im Vergleich zu Rassehunden als anspruchslos und allgemein gesünder beschrieben. Da jedoch derzeit keine gezielten Untersuchungen zur Erkrankungshäufigkeit von Mischlingshunden in Deutschland vorliegen, haben Veterinärmediziner von der Tierärztlichen Hochschule dieses Thema anhand der zugänglichen Literatur und anhand der Patientendaten der Klinik für kleine Haustiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover der letzten zehn Jahre untersucht.

Bei den untersuchten Erkrankungen Hüftgelenksdysplasie, fragmentierter Processus coronoideus, Diskopathie, Kreuzbandriss, Pyometra, Demodikose, Pyodermie, Keratitis, Torsio ventriculi und Ösophagusdilatation zeigte sich eine durchschnittliche Beteiligung von Mischlingshunden im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Gesamtpopulation (22,3 %). Lediglich bei Mammatumoren (24,0 %) und Frakturen von
Gliedmaßen (32,5 %) waren Mischlingshunde prozentual häufiger vertreten als in der Gesamtpopulation. Da jedoch in weniger als 5 % der Fälle Kenntnis über die Rassenzusammensetzung der Mischlingshunde in der vorliegenden Untersuchung bestand, ist eine Beurteilung nach Einschätzung der Wissenschaftler der Ergebnisse schwierig. Da ein Mischlingshund in seiner genetischen Disposition stark von seinen Vorfahren abhängig ist, kann keine Vorhersage hinsichtlich der Erkrankungsgefährdung bei diesen Hunden gemacht werden. Alleine dass ein Hund als Mischlingshund einzustufen ist, ist jedoch nicht mit besserer Gesundheit korreliert.

E. Switzer, I. Nolte
Ist der Mischling wirklich der gesündere Hund? - Untersuchung zur
Erkrankungsanfälligkeit bei Mischlingen in Deutschland
Praktischer Tierarzt 88: Ausgabe 1, S 14-19 (2007)
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USA: FDA weitet Tests auf Melamin aus

+++ Problem möglicherweise ''international''

Washington (aho/lme) - Nachdem in den USA in Weizengluten und
Reisproteinkonzentrat aus China die Industriechemikalie Melamin gefunden wurde, will jetzt die FDA (Food and Drug Administration)importierte eiweißhaltige Lebensmittel - und Futterzusätze auf Melamin testen. Das berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf Informationen der FDA. Bisher seien aber in Lebensmittel keine Kontaminationen gefunden worden. Die Tests sollen sich auch auf importierte Komponenten wie Maisgluten, Maismehl, Sojaprotein und Reiskleie erstrecken. Diese Produkte werden in Brot, Pizza, Babynahrung und vielen vegetarischen Lebensmitteln verarbeitet.

Stephen Sundlof, Director der Abteilung für Veterinärmedizin der FDA, sagte der Zeitung, dass man auch eine zweite Substanz - "Cyanursäure" - gefunden habe. Die Substanz ist mit Melamin eng verwandt.

Laut FDA wurden kontaminierte Hunde - und Katzenfutterreste als Futter oder Futtermittel an Schweinehalter in den US-Bundesstaaten Nord Carolina [1], Süd Carolina, New York, Kalifornien und Utah. Ebenso sei eine Lieferung mit kontaminiertem Futter an einen Geflügelhalter in Missouri gegangen.

Steve Miller, Geschäftsführer der in Las Vegas ansässigen Firma ChemNutra, sagte der Washington Post, dass die Kontamination mit Melamin und anderen Chemikalien wohl ein internationales Problem sei. Das Unternehmen importiert Rohstoffe für Lebensmittel und Pharmaprodukte.

Links
[1] http://ticker-grosstiere.animal-health-online.de/20070424-00004/


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Freitag, 20. April 2007

USA: Royal Canin ruft Trockenfutter zurück

St Charles, Mo. (aho) - Royal Canin USA ruft vorsorglich eine Reihe von Trockenfuttern zurück. Das Unternehmen begründet den Schritt mit dem Fund von giftigem Melamin in Reisproteinkonzentrat aus China, das zur Herstellung von Trockenfutter verwendet wurde.

Betroffen vom Rückruf sind:

ROYAL CANIN VETERINARY DIET(TM) (Vertrieb über Tierärzte)
Dry Dog Food
Canine Early Cardiac EC 22(TM)
Canine Skin Support SS21(TM)
Dry Cat Food
Feline Hypoallergenic HP23(TM)

ROYAL CANIN SENSIBLE CHOICE(R) (Zoohandel)
Dry Dog Food
Chicken Meal & Rice Formula Senior
Lamb Meal & Rice Formula Puppy
Lamb Meal & Rice Formula Adult
Lamb Meal & Rice Formula Senior
Rice & Catfish Meal Formula Adult

Royal Canin empfiehlt, die Futtermittel sofort abzusetzen.

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Wurde Melamin absichtlich in Proteinfuttermittel eingemischt?

Rockville (aho/lme) - Nachdem giftiges Melamin sowohl in Weizengluten und Reisproteinkonzentrat (s. vorherigen Blogeintrag) von zwei Lieferanten aus China aufgetaucht ist, spekulieren Fachleute, dass die Chemikalie in China bewusst eingemischt wurde, um bei minderwertigen Produkten höhere Eiweißgehalte vorzutäuschen. Dr. Stephen Sundlof, Chef-Veterinär der FDA (Food and Drug Administration) bezeichnete die Theorie als plausibel. Man erwarte die völlige Kooperation der chinesischen Behörden.

Die chinesische Regierung hatte bereits in der vergangenen Woche verlauten lassen, dass das Weizengluten als "Chemikalie" und nicht als "Komponente für Tiernahrung" exportiert wurde. Deshalb habe man die Exporte nicht besonders überwachen müssen.

In Kalifornien wurde jetzt ein Schweinebestand gesperrt, nachdem im Urin der Tiere Melamin nachgewiesen worden war. http://ticker-grosstiere.animal-health-online.de/20070420-00002/

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USA: Wilbur-Ellis ruft Reisproteinkonzentrat wegen Vergiftungsverdacht zurück

San Francisco (aho/lme) - Das internationale Handelshaus "Wilbur-Ellis" mit Konzernzentrale in San Francisco ruft vorsorglich von alle Lieferungen von Reisproteinkonzentrat zurück, die an Hersteller von Hunde - und Katzenfutter geliefert wurden. Bei der Überprüfung einer Lieferung, die "Wilbur-Ellis" aus China von der
"Binzhou Futian Biology Technology Co. Ltd." erhalten hatte, wurde die Chemikalie Melamin gefunden. Die Substanz kann zu Vergiftungen bei Tieren führen.

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Diabetes bei Vierbeinern auf dem Vormarsch:

40.000 Hunde und Katzen sind betroffen

Dass Diabetes inzwischen zu einer Massenkrankheit in Deutschland geworden ist, ist allseits bekannt. Mehr als 6 Millionen Deutsche leiden unter der Stoffwechsel-Krankheit. Die unter anderem durch Fehlernährung erworbene Insulinresistenz (Diabetes Typ 2) - früher Altersdiabetes genannt - tritt heutzutage vor allem immer öfter schon bei jüngeren Menschen auf .

Dass die Krankheit allerdings auch unsere Vierbeiner - vor allem Katzen - treffen kann, mag für manchen Tierliebhaber neu sein.

Erste Anzeichen einer Diabetes sind - wie beim Menschen - vermehrter Durst, häufiges Urinieren und Abmagerung trotz Heißhungerattacken. Diabetes gehört zur Behandlung unbedingt in die Hand eines Tierarztes. Mit den entsprechenden Medikamenten, kontrollierter Nahrungsaufnahme und entsprechender Bewegung, kann das Tier ein beschwerdefreies Leben führen.

TASSO e.V.
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Donnerstag, 19. April 2007

UKE - Hamburg:Tollwut bei einem Patienten diagnostiziert

Hamburg (aho) - Bei einem vorgestern ans Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) verlegten Patienten aus einem anderen Bundesland wurde gestern Tollwut diagnostiziert. Das teilte heute ein Sprecher der Klinik mit. Der Fall wurde ans Amt für Gesundheit gemeldet. Eine Ansteckungsgefahr für die Allgemeinheit besteht in
diesem Fall nicht, hieß es.

Der Mann hatte vor sechs Wochen Urlaub in Nordafrika gemacht und war dort von einem streunenden Hund in die linke Hand gebissen worden. Er erhielt im Urlaubsland eine chirurgische Wundversorgung, jedoch keine Empfehlung für eine frühzeitige nachträgliche (postexpositionelle)Impfung, wie sie in solchen Fällen erforderlich ist. Die Wunde heilte reizlos ab, der Patient war beschwerdefrei. Ende vergangener Woche entwickelte er jedoch erste Symptome. Am Montag wurde er mit einer Schwächung des linken Arms, Taubheitsgefühl in den linken Fingern, Kopfschmerzen und Fieber in ein Krankenhaus in der Nähe seines Wohnorts eingeliefert. Dort ergab sich der Verdacht auf Tollwut. Aus diesem Grund wurde der Patient auch postexpositionell geimpft.

Am Dienstag wurde der Mann mit dem Hubschrauber ins UKE verlegt. Mit einer sogenannten PCR-Untersuchung, die vom Bernhard-Nocht-Institut durchgeführt wurde, wurde die klinische Verdachtsdiagnose bestätigt. Der Patient wurde gestern Abend in ein künstliches Koma versetzt und wird antiviral sowie intensivmedizinisch behandelt. Die Prognose ist äußerst schlecht, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Tollwuterreger wird durch Bissverletzungen oder Einbringen des Virus in Körpergewebe übertragen. Zuverlässiger Schutz vor einer Tollwuterkrankung kann durch eine vorbeugende Impfung erreicht werden. Bei verdächtigen Bissverletzungen schützt auch noch eine möglichst frühzeitige nachträgliche Impfung (Postexpositionsprophylaxe).
Besondere Vorsicht ist bei Kontakt mit Fledermäusen geboten, mahnen die Mediziner des UKE.

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Montag, 16. April 2007

Tierärzte warnen vor Hundemalaria

Frankfurt am Main (aho) - Ab dem 16. April starten die deutschen Tierärzte wieder ihre Informationswochen über Babesiose, die so genannte Hundemalaria. Diese extrem gefährliche Krankheit hat sich fast über ganz Deutschland ausgebreitet. Das bestätigte eine Tierärztebefragung des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte
(bpt). 1300 Tierarztpraxen meldeten 834 Hunde, die in Deutschland infiziert wurden. Insgesamt erkrankten in Deutschland etwa 3000 bis 5000, einschließlich der Import- und Reisehunde. Etwa jeder zehnte erkrankte Hund starb trotz Behandlung.

Die Hundemalaria ist in ihren Symptomen und dem Krankheitsverlauf der menschlichen Malaria sehr ähnlich, auch wenn Überträger und Erreger unterschiedlich sind. In den meisten Fällen stirbt der unbehandelte Hund an Nierenversagen. Bereits ein einziger Zeckenstich reicht aus, um diese gefährliche Krankheit zu übertragen. Der bpt empfiehlt deshalb den Hundehaltern, ihren Hund rechtzeitig vor Zecken und anderen Parasiten zu schützen. Am häufigsten werden von Tierärzten die sogenannten Spot on-Produkte mit Zweifachwirkung verordnet, die die Parasiten sowohl abschrecken als auch abtöten. Sie werden auf die Haut des Hundes geträufelt. Der Hund wird hierdurch fast bis zu 100 Prozent vor den Zecken-, Mücken- und Flohstichen geschützt. Sie
sollten deshalb von Anfang des Frühjahrs bis Ende des Herbstes regelmäßig im Abstand von vier Wochen geschützt werden.

Durch diese Maßnahmen bewahrt der Hundehalter aber auch sich selbst und seine Familie vor den Parasiten. Wenn Zecken sich nicht auf dem Hund festsetzen, können sie auch nicht über ihn ins Haus getragen werden. Der Mensch kann zwar nicht an Hundemalaria erkranken, bei Infektion drohen ihm aber die Borreliose und/oder die gefährliche FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Deshalb sollte er sich gegen
die FSME durch Impfung und seinen Hund durch Spot on-Produkte mit Zweifachwirkung schützen.

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Stadt Wolfburg fahndet nach illegal gehaltenen Hunden

AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit(15.04.2007)

Wolfsburg (aho) - Die Stadt Wolfsburg wird ab Mitte April 2007 eine Hundesteuerbestandsaufnahme durchzuführen. In Kooperation mit der Deutschen Bundespost werden ab dem 14. April 2007 alle Haushalte - knapp 66.000 - in Wolfsburg über die Aktion informiert, um vor allem die Hundebesitzer anzusprechen, die bislang nicht von der Hundesteuer erfasst sind. In den darauf folgenden Monaten sind stichprobenweise Überprüfungen im Stadtgebiet vorgesehen.

Hundebesitzer sind grundsätzlich verpflichtet, ihre Hunde anzumelden, teilte jetzt noch einmal die Stadt Wolfsburg mit. Den Hundehaltern wird durch das Rundschreiben Gelegenheit gegeben, noch nicht angemeldete Hunde innerhalb eines Monats nachzumelden. Ein Hundeanmeldeformular wird den Haushaltsrundschreiben beiliegen, um
eine schnelle und unkomplizierte Anmeldung zu ermöglichen.

Die Staffelung der jährlichen Hundesteuer sieht wie folgt aus: 79,80 Euro für den Ersthund; 116,40 Euro für den Zweithund sowie 135 Euro für jeden weiteren Hund. Welpen unter 3 Monaten sind steuerfrei.

Derzeit gibt es in Wolfsburg rund 4.200 angemeldete Hunde, es gibt 25 "steuerfreie" Hunde (Blindenhunde, Diensthunde von Forstbeamten, etc.)sowie 60 Hunde mit ermäßigtem Steuersatz. Im Verhältnis zum Bundesdurchschnitt von ca. 13,4 Prozent liegt die Zahl der Wolfsburger Haushalte, die einen Hund besitzen, bei rund 6,4 Prozent. Die Stadt erwartet durch die Nacherfassungsaktion eine deutliche Näherung an den Bundesdurchschnitt.

Weitere Informationen zur Hundeanmeldung sind zu erhalten in der Steuerabteilung, Pestalozzieallee 1, Zimmer 4, 5 und 8 und unter den Telefon-Nr. 05361/28-2351, -2407 und -2463. Ebenso sind Informationen zu finden im Internet unter www.wolfsburg.de unter "Rathaus" oder "Verwaltung" im Formularservice.

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Kriebelmücken bei warmer Witterung auf dem Vormarsch

AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit (15.04.2007)

Recklinghausen (aho) - Auf eine "akute Kriebelmückengefahr" weist das Veterinäramt des Kreises Recklinghausen hin. Nach Mitteilung des Deutschen Wetterdienstes wurden in den letzten Tagen in fast allen Regionen Nordrhein-Westfalens die Kriterien zur Auslösung der Kriebelmückenwarnung erreicht. Landwirte sollten ihre Tiere auf der
Weide deshalb aufmerksam beobachten.

Zu den gefährlichsten Massenflügen der Kriebelmücken mit hoher Stechintensität kommt es verstärkt nach einem Wechsel von einer Schlechtwetterperiode zu einer Wetterlage mit rasch ansteigenden Temperaturen und nachfolgend relativ hoher Luftfeuchte. An solchen schwül-warmen Tagen konzentriert sich der Anflug besonders nachmittags
und abends.

Windabgeschirmte Weiden mit Busch- und Baumbestand an fließenden Gewässern, auch in der Nähe von Gehöften, sind bevorzugte Bereiche der Kriebelmücke. "Hier sollten weidende Tiere während der Nachmittags- und Abendstunden aufmerksam beobachtet und erforderlichenfalls aufgestallt werden", empfiehlt das Kreisveterinäramt den Landwirten.
Anzeichen eines Kriebelmückenbefalls können starke Beunruhigung mit eventuellen Fluchtreaktionen sowie plötzliches Niederlegen sein. Stundenweiser Weideauftrieb oder ein Auftreiben nur zur Nachtzeit sind nach Auskunft des Kreisveterinäramtes eine weitere wirksame Möglichkeit, die Gefährdung der Weidetiere durch Kriebelmücken zu vermeiden.

Die fliegenähnlichen Kriebelmücken sind bis zu fünf Millimeter große, dunkel gefärbte Mücken mit breiten Flügeln und kräftigen Beinen. Die im Frühjahr geschlüpften Insekten versammeln sich in der Nähe der Fließgewässer auf Sträuchern und Bäumen, wo sie auf günstige Witterungsbedingungen warten.

Die Kriebelmücken fliegen überfallartig im Schwarm die Tiere auf der Weide an und setzen innerhalb kurzer Zeit ihre Stiche. Beim Saugakt der weiblichen Insekten wird ein Eiweißbestandteil (Albumin) in die Blutbahn der Tiere abgegeben, das flächige Anschwellungen der Haut, ein Lungenödem und schwere Kreislaufstörungen verursachen kann.
In diesen Fällen benötigen die Tiere die Hilfe eines Tierarztes.

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Freitag, 6. April 2007

Traurige Nachrichten aus Ancona

Nach einigen Recherchen und Telefonaten möchte ich
jetzt versuchen, die Fakten, die zur Beschlagnahmung
des Transportes geführt haben, hier aufzuführen:

Laut EU-Verordnung ist es illegal Tiere in andere
Länder zu transportieren, mit dem Ziel, diese an
Dritte - sprich Adoptiveltern weiter zu geben.

Der Transport - wie er hier stattgefunden hat - ist
illegal, da er nicht angemeldet war - was wir leider
alle nicht wussten, weder die griech. noch die
deutschen Tierschützer oder Adoptiveltern, und wurde
deshalb auf Grundlage der EU-Verordnung von 2003
beschlagnahmt.

Aber gemäß dem Motto: Unwissenheit schützt vor Strafe
nicht, könnten die Konsequenzen entweder unsere
griech. Tierschützer oder auch uns treffen. Wen es auf
alle Fälle trifft, sind die Hunde!!

Es ist auch von deutscher Seite nicht erwünscht,
Transporte in solchen Größenordnungen zu gestatten.
Doch wird hier schon mal ein Auge zugedrückt. Die
griechischen Behörden, das muss man ihnen zu Gute
halten, hatten auch ein Auge zugedrückt. Wäre da nicht
eine Frau Garagouni auf die Barrikaden gegangen und
hätte ENPA mobil gemacht.

Da es in Italien, nach meinem heutigen Wissen, eine \"hochgestellte\" Persönlichkeit gibt, die seit drei Jahren zusammen mit dem BKA in Bezug auf Tiertransporte wegen illegalen Tierhandel recherchiert, wird es schwierig sein, diese Menschen von unseren ideellen Werten zu überzeugen. Uns wurde geraten, selbst vor Ort zu gehen und einen Termin mit der Staatsanwaltschaft zu machen. Dies ist aber nach Aussage von Mary O\'Connor unmöglich.

Da auch ich nach Maßstäben der EU-Richtlinien ein
Hundehändler und kein Tierschützer bin, da wir die
Tiere an Dritte weitergeben, wird es schwierig werden,
hier Recht zu bekommen. Das geht eindeutig aus der
Verordnung von 2003 hervor.

Das bedeutet, die Tiere bleiben in Gewahrsam der
italienischen Tierheime auf staatliche Anordnung. Die Staatsanwältin wird wohl hier keine Entscheidung treffen nach Sachlage der Dinge. Die Vorgänge werden wohl an das Gericht weitergehen.

Wenn ein Gerichtsurteil gesprochen ist, müssen wir uns überlegen, was für Möglichkeiten die Adoptivfamilien haben um endlich an IHRE Tiere zu kommen.

Das sind leider die traurigen Fakten und es wird kein
leichter Prozess sein, der in Ancona stattfinden wird.

Wir können jetzt nur italienische Tierschützer bitten,
die mit uns zusammenarbeiten, nach unseren Hunden zu
schauen und uns zu berichten, wie es ihnen geht. Mehr
geht im Moment leider nicht.

Die griechischen Tierschützer haben zu einem
Gesamttreffen aller Beteiligten in Athen aufgerufen
für den 14.4.2007. Da sich dieser Termin mit unserer
geplanten Demo überschneiden würde, werde ich
kurzfristig bekannt geben, wann was stattfinden wird.
Aber unsere Demo für die griech. Straßenhunde findet
statt - wenn vielleicht auch eine Woche später!! Ich
danke hier schon mal all denjenigen, die bereits
zugesagt haben. Aufgeben werden wir nicht. Nur müssen
wir andere Wege finden, den Tieren zu helfen

Tiernotrufe - Doris Dietz
Private Katzen- und Tierhilfe

Vorurteile und Falschaussagen

Kampfhunde sind eine Hunderasse.

Zunächst muss - auch wenn das Züchter nicht gern hören - festgestellt werden, dass die heute bekannten Hunderassen keine Rassen im wissenschaftlichen Sinne sind. Rassen einer Tierart zeichnen sich dadurch aus, dass es genetische Unterschiede zwischen ihnen gibt. Es gibt jedoch keinen nachweisbaren genetischen Unterschied zwischen einem Zwergspitz und einer Dogge.

Als Kampfhunde werden speziell Staffordshire Bullterrier, American Staffordshire Terrier, American Pitbull Terrier und Bullterrier sowie Kreuzungen dieser Rassen untereinander oder mit anderen Rassen bezeichnet. Außerdem werden je nach Bundesland unterschiedliche Rassen als potenziell gefährlich angesehen, z.B. Fila Brasileiro, Dogo Argentino, Mastiff, Bullmastiff, Rottweiler und andere. Bundesweit ist der Import und die Zucht der erstgenannten Rassen verboten; die Möglichkeit der Haltung, die Zusammensetzung der sogenannten "Liste 2" sowie die Auflagen für Hunde und Halter sind in jedem Bundesland anders geregelt. So kann eine Hunderasse, die in Bayern als gefährlich gilt, in Mecklenburg-Vorpommern als unbedenklich eingestuft sein.

Im Folgenden werden als Kampfhunde die erstgenannten Rassen verstanden. Anzumerken ist, dass der American Pitbull Terrier als Rasse international nicht anerkannt ist. Außerdem ist die Rassezugehörigkeit von Mischlingen nur dann mit wissenschaftlicher Sicherheit festzustellen, wenn beide Elterntiere und deren RAssezugehörigkeit bekannt sind. Mancher brave Labrador-Mix kann sehr nach American Staffordshire Terrier aussehen. Zudem zierten manche Landeslisten auch Hunderassen, die es überhaupt nicht gibt wie der Bandog oder der Römische oder Chinesische Kampfhund.



Kampfhunde sind besonders große Tiere.

Das triff nicht zu, alle Kampfhunderassen sind mittelgroß: Rasse Schulterhöhe Gewicht
Beagle 33-40 cm 8-14 kg
Staffordshire Bullterrier 36-41 cm 11-17 kg
Kleinpudel 35-45 cm ca 14 kg
Großspitz mindestens 40 cm 18 kg
Bullterrier 42-48 cm 24-32 kg
American Staffordshire Terrier 43-48 cm 18-23 kg
Pitbull Terrier 46-56 cm 23-26 kg
Golden Retriever 51-61 cm 27-34 kg
Dalmatiner 56-61 cm 23-25 kg
Boxer 53-63 cm 25-32 kg
Deutscher Schäferhund 55-65 cm 34-43 kg


Wie man sehen kann, hat der Staffordshire Bullterrier in etwa die Größe eines Pudels, die anderen Rassen liegen ungefähr zwischen Spitz und Golden Retriever.




Kampfhunde werden für den Hundekampf gezüchtet.

Hundekämpfe waren in der Vergangenheit eine beliebte Volksbelustigung und eine ergiebige Geldquelle für die Hundebesitzer. Daher wurden starke Hunde gezüchtet und systematisch für die Kampfarena (englisch Pit) ausgebildet. Seit Ende des neuzehnten bis Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurden diese Hundekämpfe in den meisten Ländern verboten. Seither gibt es - abgesehen von illegalen Hinterhofzuchten - keine Hundezucht mehr für den Hundekampf. Stafford und Co werden seit weit über einhundert Jahren als Familien- und Begleithunde gehalten. Übrigens wurden auch die Vorfahren anderer großer Hunderassen für Hundekämpfe missbraucht.



Kampfhunde zeichnen sich durch eine besonders große Beißkraft aus.

Diese Behauptung wird auch durch ständige Wiederholung nicht wahrer. Bislang gibt es keine wissenschaftlich haltbaren Messungen über die maximale Beißkraft eines Hundes. Kräfte von ein, zwei oder mehr Tonnen gehören ins Reich der Märchen; ein Hund, der mit solcher Kraft zubisse, würde sich dabei den Kiefer brechen. Es ist davon auszugehen, dass die Beißkraft der vergleichbar großer Hunde entspricht. Übrigens ist für die Gefährlichkeit eines Hundes nicht erheblich, ob er mit einer Kraft von fünfhundert Kilogramm oder zwei Tonnen zubeißt, sondern ob er überhaupt zubeißt.



Kampfhunde sind besonders aggressiv.

Dies ist das Kernargument der Hundeverordnungen und -gesetze. Hier sei zunächst klargestellt, dass Aggressivität nicht eine Eigenschaft wie Blauäugigkeit oder Riesenwuchs ist. Aggressionen sind einer von vielen Antrieben, die das Verhalten von Mensch und Tier steuern. Einfach gesagt ist Aggression das Bestreben, eigene Interessen offensiv gegen andere durchzusetzen. Sie steht dabei in unterschiedlichsten Zusammenhängen und kann sich bei Hunden zum Beispiel als Verteidigung des eigenen Futternapfes darzustellen, als Rüpelei unter Rüden oder als Verteidigung des eigenen Rudels (der Familie) und Reviers (des Grundstücks) gegen Fremde. Und selbst das friedlichste Hündchen wird schnappen, wenn man ihm rücksichtslos auf die Pfoten tritt.

Kampfhunde wurden zur Aggressivität gegen ihre Artgenossen erzogen - allerdings nur in der Situation der Kampfarena. (Es gibt die Geschichte von einem Pitbull, der den Schwanz einkniff und davonlief, als er von einem Straßenhund angefallen wurde.) Sie mussten sich selbst im heftigsten Kampf von ihren Haltern trennen lassen - ein Kampfhund, der nach Menschen biss war wertlos. Kampfhunde wurden nie zum Angriff auf Menschen gezüchtet oder erzogen. Das blieb anderen Hunderassen vorbehalten. Selbst wenn man unterstellt, dass Verhaltensweisen des Hundes erblich seien, ist also bei Hunden, die für den Hundekampf gezüchtet wurden, von keiner erhöhten Gefährlichkeit Menschen gegenüber auszugehen - eher vom Gegenteil.

Nun ist es aber so, dass Hunde sozial lebende Tiere sind. Die Vorausetzung und zugleich der entscheidende Vorteil des Lebens in Sozialverbänden ist die Lernfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des Individuums. (Die Ausnahme bilden allenfalls staatsbildende Insekten wie Ameisen, Termiten, Wespen, oder Bienen.) Das Individuum zappelt nicht an den Fäden seiner Gene, sondern lernt differenziertes und der Situation angemessenes Verhalten im Umgang mit den Mitgliedern seines Sozialverbandes. Es hat natürlich eine genetische "Grundausstattung", aber komplexe Verhaltensweisen werden jedenfalls im Sozialverband geprägt.

Ein freundlicher, ängstlicher oder aggressiver Hund wird nicht geboren, sondern erzogen, in der frühen Welpenzeit durch Mutter und Geschwister, danach durch seine Menschen- (und Tier-) familie. Wenn man überdies daran denkt, dass genetische Unterschiede zwischen den heutigen Hunderassen nicht nachweisbar sind, so kann man nicht umhin, die Theorie gefährlicher Hunderassen abwegig zu finden.

Die praktischen Befunde entsprechen diesen Überlegungen: keine der Kampfhunderassen ist in der Statistik von Beißvorfällen auffällig (in die übrigens mit schönster Selbstverständlichkeit auch Auseinandersetzungen zwischen Hunden und von Hunden mit anderen Tieren eingerechnet werden, bei denen kein Mensch gefährdet ist). Auffällig ist nur das ausgiebige Interesse bestimmter Medien an jedem Vorfall, an dem ein Kampfhund beteiligt ist.



Kampfhunde haben kein Schmerzempfinden.

Das ist schlicht Unsinn.



Kampfhunde werden überwiegend von Zuhältern, Kriminellen und Menschen mit mangelndem Selbstbewusstsein gehalten.

Mit diesem Vorurteil wird dem Schmuddelhund der Schmuddelmensch zugeordnet. Der Staffordshire Bullterrier ist in England einer der beliebtesten Familienhunde, und American Stafforshire Terrier und Pitbulls werden in den USA gern als Farmhunde gehalten. Bevor das Interesse der Öffentlichkeit auf die Kampfhunderassen gelenkt wurde, waren sie in Deutschland weitgehend unbekannt und wurden nur von wenigen Liebhabern gezüchtet. Erst ihr Ruf als schmerzunempfindliche aggressive Kampfmaschinen machte sie für Menschen am Rande und jenseits der Grenze zur Kriminalität interessant. Und schlechter Umgang verdirbt den Hund.



Die Hundeverordnungen und -gesetze wurden notwendig, weil es in den letzten Jahren zu einer erhöhten Zahl von (tödlichen) Beißvorfällen mit Hunden kam.

Erhöht hat sich lediglich die (veröffentlichte) Aufmerksamkeit gegenüber solchen Vorfällen. Wenn über jeden Autounfall und seine schrecklichen Folgen so detail- und bildreich berichtet würde, könnte leicht der Gedanke aufkommen, dass der Straßenverkehr gefährlich sei. Übrigens sterben weitaus mehr Menschen an den Folgen von Insektenstichen als durch Hundebisse.



Kampfhunde gefährden besonders die Kinder.

Dieser Gedanke verbreitete sich nach dem Vorfall vom Sommer 2000 in Hamburg, als ein Kind von zwei American Staffordshire Terriern getötet wurde. Hier werden Urängste beschworen vor dem bösen Wolf, der kleine Kinder frisst, und wo Ängste kochen, wird der Verstand gern ausgeschaltet. Mit dieser einmal im Hintergrund vorausgesetzten, ein anderes Mal deutlich ausgesprochenen Vorstellung wird immer dann operiert, wenn es darauf geht, sachliche Überlegungen zu verhindern.

Es soll am Beispiel eines Berichtes der Magdeburger Volksstimme vom 17. Januar 2003 demonstriert werden. Nachdem hier über W.Marchewka berichtet wird, der einen American Staffordshire Terrier als Schulhund ausgebildet hat, mit dem er in Schulen Kindern zeigt, wie man mit Hunden richtig umgeht, kommt folgende Stellungnahme von Matthias Schuppe, Sprecher des Innenministeriums des Landes Sachsen-Anhalt:

"Es ist nicht erfunden, dass verängstigte Mütter ihre Kinder nehmen und auf die andere Straßenseite rennen, wenn ihnen ein Kampfhund entgegenkommt." Und dass solche Tiere nichts bei öffentlichen Veranstaltungen, auf Spiel- und Sportplätzen zu suchen hätten, wolle doch niemand ernsthaft bestreiten.

Was geschieht hier? Der Gedankengang ist folgender: "Kampfhunde sind gefährlich, DESHALB flüchten zu Recht besorgte Mütter angstvoll mit ihren Kindern auf die andere Straßenseite, DESHALB muss man verhindern, dass Kampfhunde in die Nähe von öffentlichen Veranstaltungen, Spiel- und Sportplätzen gelangen - und DESHALB brauchen wir ein Gesetz, das das verhindert. Dass das dem vorhergegangenen Bericht diametral entgegensteht, scheint überhaupt nicht zu stören. Auffallend ist insgesamt die irrationale Resistenz der Befürworter von Kampfhundegesetzen gegen Argumente und Tatsachen.

In den USA werden American Staffordshire Terrier besonders gern als Therapiehunde ausgebildet (das müssen Hunde sein, deren Aggressionsschwelle zuverlässig so hoch liegt, dass sie auch auf unerwartetes und bedrohlich wirkendes Verhalten beispielsweise geistig Behinderter friedlich reagieren), und der Staffordshire Bullterrier heißt in England "nurse dog", was man als "Kindermädchen auf vier Pfoten" übersetzen kann.

In Wirklichkeit ist die oben beschworene hysterische Reaktion einer Mutter unverantwortlich: sie verunsichert sowohl den Hund, der den Eindruck bekommt, dass mit Kindern irgendetwas nicht in Ordnung sein muss, als auch das Kind, das sie zu unvernünfigen panischen Reaktionen gegenüber Hunden erzieht und tut damit alles, was in in ihrer Macht steht, um einen Beißvorfall zu provozieren. Dieses unvernünftige Verhalten wird dann außerhalb aller Logik als Beweis der Gefährlichkeit von Kampfhunden (besonders gegenüber Kindern...) herangezogen.

(Herrn Schuppe ins Stammbuch: Ich bestreite allen Ernstes, dass solche Tiere nichts bei öffentlichen Veranstaltungen, auf Spiel- und Sportplätzen zu suchen haben.)



Kampfhunde beißen Passanten auf der Straße.

Dass Hunde irgendwelche unbeteiligten Passanten anfallen, ist extrem unwahrscheinlich. Am häufigsten gibt es Beißvorfälle innerhalb der Familie des Hundehalters, weiterhin können sie geschehen, wenn ein Fremder in das Territorium eintritt, das ein Hund bewacht. Ein Passant kann sein Risko gebissen zu werden maximieren, indem er - möglichst laut schreiend und mit erhobenen Armen - die Flucht ergreift.



Vor dem Erlass der Hundeverordnungen/-gesetze waren die Bürger nicht vor gefährlichen Hunden geschützt.

Es gab schon immer eine Gefahrenabwehrverordnung, die ein Einschreiten des Staates gegenüber Gefährdungen auch durch Hunde ermöglichte. Bezeichnenderweise äußerte Innenminister Klaus Jeziorski, nachdem die Hundeverordnung von Sachsen-Anhalt im Dezember 2002 vom Oberverwaltungsgericht Magdeburg für ungültig erklärt worden war: "Natürlich kann und muss auch weiterhin bei jeder konkreten Gefahr durch Hunde eingegriffen werden." - selbstverständlich ohne den naheliegenden Schluss daraus zu ziehen, dass also ein Kampfhundegesetz auch gar nicht nötig ist. Auch der Hamburger Vorfall hätte nach allem, was man darüber hören konnte, verhindert werden können, wenn die vorhandenen gesetzlichen Möglichkeiten genutzt worden wären.



Die Hundeverordnungen und -gesetze schützen die Bürger vor gefährlichen Hunden.

Solange Hundeverordnungen von der Gefährlichkeit bestimmter Rassen ausgehen, verfehlen sie den Kern der Sache. Sie suggerieren, dass die Verringerung des Bestandes oder Ausrottung bestimmter Hunderassen die Gefährdung der Bürger durch Hunde wesentlich verringern würde. Es gibt aber keine gefährlichen Hunderassen, und umgekehrt - es kann bei jeder Hunderasse gefährliche Vertreter geben. Und jeder gefährliche Hund ist Produkt eines unwissenden oder gefährlichen Halters. Wenn man hier weiteres gesetzgeberisches Handeln überhaupt für notwendig hält, muss es am oberen Ende der Leine ansetzen.

Jedenfalls wäre es sinnvoll, wenn eine Verordnung, die vor gefährlichen Hunden schützen soll, die Haltung von tatsächlich gefährlichen Hunden regeln würde statt die Haltung von Hunden, deren Gefährlichkeit der Gesetzgeber "unwiderlegbar vermutet". "Unwiderlegbare Vermutung" ist sicher eine treffende Beschreibung dessen, was man unter einem Vorurteil versteht, und so hat (z.B. in Hessen) das Vorurteil explizit Eingang in die Gesetzgebung gefunden.

Die Absicht der Hundeverordnungen und -gesetze ist der Schutz der Bürger vor Gefährdungen.

Die Hartnäckigkeit, mit der in der Politik versucht wird, entgegen dem gesunden Menschenverstand, entgegen allen Erfahrungen, entgegen einer Vielzahl von wissenschaftlichen Stellungnahmen und entgegen einer wachsenden Zahl von Gerichtsurteilen ein rassistisches Gesetz durchzusetzen, das in im Verhältnis zum Gegenstand absurd überzogener Weise in das Leben und selbst die Grundrechte von unbescholtenen Bürgern eingreift, läßt Zweifel an der Absicht dieser Gesetzgebung entstehen. Es entsteht der Eindruck, als solle nicht zugegeben werden, dass hier Gesetzgebung mit der heißen Nadel unter dem Druck der Regenbogenpresse betrieben wurde, als sei man nicht im Stande (oder Willens) einen Fehler einzugestehen und zu korrigieren.

"Der Hund liebt und verehrt uns, als hätten wir ihn aus dem Nichts emporgezogen. Er ist vor allem unser Geschöpf, voll überströmender Dankbarkeit und uns treuer als unser Augapfel. Er ist unser geheimer und begeisterter Sklave, den nichts entmutigt, dem nichts widerstrebt, dem nichts den glühenden Glauben und die Liebe nehmen kann."
"Soweit die Annalen der Menschheit reichen, ist der Hund an unserer Seite wie jetzt. Wir brauchen weder sein Vertrauen noch seine Freundschaft zu erwerben. Er wird als unser Freund geboren und glaubt schon an uns, wenn seine Augen noch geschlossen sind."
"Wir sind allein, vollkommen allein auf diesem Zufallsplaneten. Und von all den vielen Lebewesen hat keines außer dem Hund einen Bund mit uns geschlossen."
( Quelle:Maurice Maeterlinck)

Liste der Pelztierfarmen

3. Liste mit Pelztierfarmen in Deutschland veröffentlicht

Es war eine sehr aufwendige, lange und nervenraubende Recherche: Von Oktober 2006 bis Februar 2007 wurde auf unzähligen Pelztierfarmen in Deutschland recherchiert und die Ergebnisse, Bilder und Filme aus den Anlagen veröffentlicht. Nachdem im Januar das ARD Politmagazin REPORT MAINZ die Bilder ausstrahlte, folgten weitere TV-Beiträge mit bis dahin unveröffentlichtem Bildmaterial. Die Recherchen haben eine recht lange Liste von potentiellen Pelzfarmen zu Tage gefördert, die wir auf unserer Homepage veröffentlicht haben. Bei 23 Farmen steht fest, dass sie in Betrieb sind. Weitere 61 Farmen sind definitiv geschlossen. Bei 84 Pelzfarmanschriften ist jedoch unklar, ob sie in Betrieb sind oder nicht. Jeder kann nun dabei helfen diese wichtige Liste zu vervollständigen: Ladet bitte die Pelzfarmliste von unserer Homepage und prüft, ob sich Farmen der Registerkarte 'unbekannt' in Eurer Nähe befinden. Danke für die Mithilfe!

Die Liste und weitere Informationen gibt es unter:
http://www.die-tierfreunde.de/inhalte/recherchen/pelzfarmen/pelzfarmen.htm