Montag, 16. April 2007

Kriebelmücken bei warmer Witterung auf dem Vormarsch

AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit (15.04.2007)

Recklinghausen (aho) - Auf eine "akute Kriebelmückengefahr" weist das Veterinäramt des Kreises Recklinghausen hin. Nach Mitteilung des Deutschen Wetterdienstes wurden in den letzten Tagen in fast allen Regionen Nordrhein-Westfalens die Kriterien zur Auslösung der Kriebelmückenwarnung erreicht. Landwirte sollten ihre Tiere auf der
Weide deshalb aufmerksam beobachten.

Zu den gefährlichsten Massenflügen der Kriebelmücken mit hoher Stechintensität kommt es verstärkt nach einem Wechsel von einer Schlechtwetterperiode zu einer Wetterlage mit rasch ansteigenden Temperaturen und nachfolgend relativ hoher Luftfeuchte. An solchen schwül-warmen Tagen konzentriert sich der Anflug besonders nachmittags
und abends.

Windabgeschirmte Weiden mit Busch- und Baumbestand an fließenden Gewässern, auch in der Nähe von Gehöften, sind bevorzugte Bereiche der Kriebelmücke. "Hier sollten weidende Tiere während der Nachmittags- und Abendstunden aufmerksam beobachtet und erforderlichenfalls aufgestallt werden", empfiehlt das Kreisveterinäramt den Landwirten.
Anzeichen eines Kriebelmückenbefalls können starke Beunruhigung mit eventuellen Fluchtreaktionen sowie plötzliches Niederlegen sein. Stundenweiser Weideauftrieb oder ein Auftreiben nur zur Nachtzeit sind nach Auskunft des Kreisveterinäramtes eine weitere wirksame Möglichkeit, die Gefährdung der Weidetiere durch Kriebelmücken zu vermeiden.

Die fliegenähnlichen Kriebelmücken sind bis zu fünf Millimeter große, dunkel gefärbte Mücken mit breiten Flügeln und kräftigen Beinen. Die im Frühjahr geschlüpften Insekten versammeln sich in der Nähe der Fließgewässer auf Sträuchern und Bäumen, wo sie auf günstige Witterungsbedingungen warten.

Die Kriebelmücken fliegen überfallartig im Schwarm die Tiere auf der Weide an und setzen innerhalb kurzer Zeit ihre Stiche. Beim Saugakt der weiblichen Insekten wird ein Eiweißbestandteil (Albumin) in die Blutbahn der Tiere abgegeben, das flächige Anschwellungen der Haut, ein Lungenödem und schwere Kreislaufstörungen verursachen kann.
In diesen Fällen benötigen die Tiere die Hilfe eines Tierarztes.

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